Limericks

Eine sportliche Dame in Paderborn
Hatte zwei Narben, eine hinten eine vorn
Die eine vom Lieben,
Die and`re vom Reiten.
Die Lust an Pferden hat es noch nicht verlor`n.


Zwei junge Mädchen aus der DDR
Liebten einen Soldaten von der Bundeswehr.
Die eine lakonisch,
Die andere platonisch,
Doch das ist alles schon zehn Jahre her.


Ein solventer Geschäftsmann aus Osterwieck,
Der sagte: jetzt hab`ich die Faxen dick,
Einen Steuerbescheid;
Einen Offenbarungseid,
Jetzt sitzt er im Knast, bezahlt hat er nicht.


Es gab ein fettes Kalb in Mayen,
Das wollte immerzu nur schreien.
An der Schlachtbank
Fühlte es sich krank.
Jüngst fand ich seine Haxen in Bayern.


Eine schicke Dame aus der fränkischen Schweiz,
Die hatte einen ganz besonderen Reiz.
Ihre Brust war gehoben,
Die Nase verschoben,
Und auch in ihrer Fülle zeigte sie keinen Geiz.


Es gab einen Mann in Kottenheim,
Der schrieb stets Verse ohne Reim.
Seine Frau sagt betreten,
Sowas kann man nicht beten,
Seitdem lässt der Mann das Gedichtschreiben sein.


Es gab eine dicke Wirtin in Bochum,
Die trank stets Asbach und Stroh Rum.
Ihr Mann sagt betroffen,
Sie ist stets besoffen,
Seitdem steht sie durstend nur noch so rum.


Eine pralle Dirne aus den Vogesen,
War im Leben noch nirgend gewesen.
Dann traf sie einen Freier,
Der war ein echter Bayer,
Nun steht sie in München hinter`m Tresen.


Ein alter Seebär aus Hindeloopen,
Sagte: mittags muss ich immer schloopen.
Einst wurd´er gestört,
Von einer Dame betört,
Jetzt muss am Mittag er zehn Meilen loopen.


Für eine gier`ge Nonne in Wangeroge,
Gab es zur Wonne nur eine Droge.
Besessen nach Bernstein,
In ihren Wanst rein,
Fraß sie alles Gelbe von Wangeroge.


Es gab die schöne Wirtin Brunhilde,
Die führte stets Gutes im Schilde.
In ihrem Lokal,
Tranken alle normal,
Sie benahmen sich dennoch wie Wilde.


Ich kannte einen alten Knaster in Ketten,
Der wollte immerzu auf Pferde wetten.
Doch es gab keine Pferde,
Nur lehmige Erde,
Und in der Wand seine klirrenden Ketten.


Da war noch das irre Genie von Kulmbach,
Das lag nach zwanzig Dunkel total flach.
Es erfand im Suff,
Den ersten Puff,
So etwas gab es noch nicht am Kulmbach.


Eine streitbare Dame von Hinterzarten,
Musste bei der Wurst einst zu lange warten.
Sie begann verschroben,
Lauthals zu toben,
Jetzt liegt sie verscharrt in des Metzgers Garten.


Eine uralte Oma mit vier Enkel,
Sie war die Mutter der Enkel vom Onkel.
Sie ist gestorben,
Vom Bestatter umworben,
Es war der Vater vom Bruder des Onkel.


Es gab einen Säufer in Breitenstein,
Der besoff sich immer nur mit rotem Wein.
Dann versuchte er Bier,
Er starb gegen vier,
Seine Witwe lag im Bett, aber nicht allein.


© Erich Romberg, Oktober 1999